Wir möchten in einer Gesundheitsberatung individuelle Mittel und Wege aufzeigen, die zu einer höheren Eigenkompetenz bezüglich der individuellen Gesundheit führen. Wir begreifen unsere Beratungen als Unterricht, in dem wir gesundheitsförderndes Verhalten und die entsprechenden Methoden, komplementär zu therapeutischen Angeboten der Schulmedizin, lehren.

Die Betrachtung einer speziellen Gesundheitsproblematik vor dem Hintergrund der Chinesischen Medizinphilosophie kann Ihnen, auch wenn Sie chronische Probleme haben oder anderweitig in therapeutischer Behandlung sind, neue Wege und Möglichkeiten zur Regulation, Gesundheitsentwicklung und Prävention aufzeigen, sowie dabei helfen, die verschiedenen medizinischen Informationen zu relativieren und diese in ein auf Ihre persönliche Situation angepasstes Maß zu bringen.

Zu einer Gesundheitsberatung müssen Sie ein einwöchiges Ernährungsprotokoll mitbringen. Wir führen eine Befragung durch (Lebensweise, Ernährung, Aktivitätsrahmen, Verdauung, Schlaf, Leistungsfähigkeit, etc.), betrachten Ihre Zunge und Ihr Gesicht und erheben  auf dieser Grundlage ein individuelles Disharmonie-Muster, bei dem die verschiedenen funktionalen Prozessebenen betrachtet und zueinander in Bezug gesetzt werden. Es werden Wechselwirkungen und Zusammenhänge besprochen, sowie individuelle Lebensweiseregulationsmöglichkeiten herausgearbeitet.

Haben Sie Interesse an einer Gesundheitsberatung, kontaktieren Sie uns bitte telefonisch unter der Nummer 03981 444144 oder per E-Mail an buero@thammavong.de .

Wie kann eine Gesundheitsberatung der Chinesischen Medizin die westliche Schulmedizin unterstützen?

Um diese Frage zu beantworten, müssen die wissenschaftlichen Ansätze dieser zwei Medizinsysteme verdeutlicht und im Zusammenhang mit der jeweiligen gesellschaftlichen Situation gesehen werden.

Die heutige westliche Medizin (Schulmedizin) basiert auf einem kausal – analytischen Ansatz mit einer organisch/physiologischen Menschbeschreibung (in der philosophischen Tradition von Aristoteles: „Realität ist anhand ihrer Manifestation erklär- und messbar“).

Daraus ergibt sich eine strukturelle Vergleichsdiagnostik mit physischem Befund und strukturkorrigierenden Therapieformen.

So sucht ein westlicher Arzt also mittels verschiedener Messverfahren (z.B. CT, Labortechnik,…) eine substanzielle Abweichung des Patienten vom aktuellsten physiologischen und anatomischen Modell des Menschen, die im Zusammenhang mit seiner gesundheitlichen Problematik steht. Eine entsprechend relevante Abweichung bildet den Befund und wird in der folgenden Therapie korrigiert (Medikamente, Chirurgie,…).

Die Chinesischen Medizin basiert auf einem konditionalen Wissenschaftsansatz (eher vergleichbar mit der philosophischen Sicht auf die Realität von Heraklit: „Alles fließt.“).

Dieser führt zu einer funktionalen Menschbeschreibung mit individuell ganzheitlich relativierender Prozessbetrachtung, bei der die menschlichen Lebensfunktionen und Abläufe in Wechselwirkung zueinander und zur Umgebung beschrieben und beurteilt werden. Die strukturellen Manifestationen im Sinne unserer analytischen Betrachtung werden dabei nicht negiert, bilden jedoch nicht die Grundlage der Beschreibung von funktionalen Vorgängen und Prozessen, sondern deren Erscheinungen. Konditional betrachtet wird durch Befragung, Betasten, Betrachtung (besonders Zunge und Gesicht) und Hören/Riechen.

Das ergibt ein funktionales Muster (Disharmonie-Muster) und erfordert prozesskorrigierende Maßnahmen wie z.B. Ernährungsregulation, Qigong, Tuina, Emotionen, Lebensweise, sowie Veränderung relevanter Bedingungen für diese Prozesse.

Ein Gesundheitsberater der Chinesischen Medizin führt also keinen strukturellen Vergleich durch, sondern muss das Problem (z.B. Schwindel) zu den individuellen inneren und äußeren Bedingungen und Abläufen in Relation bringen (Emotionen, Konstitution, Lebensweise, Ernährung,…).

Es werden so weitere Zeichen und Symptome in Wechselwirkung zum manifestierten Hauptproblem gebracht, um zu erkennen, welche Prozesse dahinter disharmonisch ablaufen.

Diese werden dann über einen längeren Zeitraum stimuliert, bis sich das Gefüge zufriedenstellend reguliert hat.

Zusammenfassend ausgedrückt arbeitet die westliche Medizin überwiegend an der Struktur des Menschen und beeinflusst darüber die Vitalprozesse (von der Manifestation zur Funktion), wohingegen eine Chinesische Gesundheitsberatung den Fokus auf die direkte Regulierung der  Prozesse und Bedingungen legt und dadurch die Lebensfunktionen erreicht. Dies zeigt sich dann auch  wieder strukturell und funktional. (Struktur und Prozess haben die selbe Ebene)

Stärken der Schulmedizin sind z.B. die mögliche Schnelligkeit der Behandlungswirkung, da direkt ergänzend oder eliminierend in den Menschen eingegriffen werden kann (Notfallmedizin, Epidemien). Ein wichtiger Punkt ist auch die Definition von Krankheiten mit der so möglichen Bereitstellung von fertigen Medikamenten oder die sich durch Messgeräte ergebende Objektivität der Diagnosen.

Hat ein Patient allerdings ein Befindlichkeitsproblem, ohne dass es einen strukturellen Befund gibt, ist eine westliche Behandlung schwierig. Auch bei sehr chronischen Krankheiten kann die Standardisierung von Befund und Prognose hinderlich für die Behandlungsindividualität und Patientenpsychologie sein.

Da ein Gesundheitsberater der Chinesischen Medizin dem Klienten keine Funktionen abnimmt, sondern ihn anregt, diese eigenständig (durch Übungen, Ernährung etc.) zu regulieren, setzt die Wirkung oft langsamer ein, hat aber dafür das Potenzial zur Nachhaltigkeit  und erzeugt in der Regel keine Folgeprobleme.

Es werden zwar allgemeine Symptome definiert, aber keine Krankheiten. Diese sind immer individuell und damit auch die korrektiven Maßnahmen. Wenn z.B. 30 Menschen westlich gesehen die Krankheit Asthma haben, teilen sie chinesisch gesehen nur bestimmte Symptome. Diese versteht man als Manifestation von disharmonischen Prozessen, welche als individuelles Muster relativiert und reguliert werden (jede Krankheit ist individuell).

Beide Systeme haben ihre Grenzen und Potentiale, die sich direkt aus dem entsprechenden Medizinansatz ergeben. Aufgrund der jeweiligen Stärken und Schwächen beider gibt es rein fachlich keine Konkurrenz, sobald man die Art der Verschiedenheit und das sich somit gegenseitige Unterstützen begreift. Die heutige gesellschaftliche Situation ist mit dem schulmedizinischen Ansatz auf vielen Ebenen verflochten, kann aber gerade bei der Prävention, der Hilfe bei chronischen Erkrankungen und bei Problemen ohne physischen Befund von der Herangehensweise der Chinesischen Medizin profitieren.

 

Eine Gesundheitsberatung ist keine therapeutische Maßnahme und ersetzt keinen Arztbesuch.